Am 17. August 1999 reichte es mir mit meiner Nikotinsucht. Zu Mittag rauchte ich meine letzte Zigarette, putzte mir die Zähne und warf alle Rauchutensilien in den dafür vorgesehenen Rundordner. Die ersten Tage waren mörderisch. Ich räumte ständig irgendetwas in meiner Wohnung um, trank Unmengen von Tee und war hypernervös. Ich wollte aber wissen, was ich wert war, ob noch genug Willenskraft in mir war. Wenn ich mir das Rauchen angewöhnte, kann ich es mir auch wieder abgewöhnen, war meine Devise. Zugegeben: Es war nicht mein erster Versuch, aber nach 11 Jahren absoluter Nikotinfreiheit mein erfolgreichster.
Ich bin jetzt 54 Jahre, war damals also 43 und wusste natürlich ob meines Suchtpotenzials. Ich griff zu allen möglichen Tipps und Tricks. Einige davon kannte ich aus einschlägiger Literatur schon fast 10 Jahre. Darunter war auch „Psychokypernetik“ was soviel wie „ bedeutet. Das hatte ich aus einem Buch von Kurt Trepperwein, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Das Buch lässt sich auf alle möglichen Probleme anwenden.
Diese Psychokypernetik war das eine. Ich arbeitete noch mit normalen Kaugummis, Streichhölzern und Schnupftabak. Der Schnupftabak kam nur etwa 2 Monate zum Einsatz und zwar immer, wenn die Gier nach einer Zigarette am größten war. Wenn das Bedürfnis nicht so groß war und nur der Wunsch nach einer oralen Betätigung über mich kam, öffnete ich die Streichholzschachtel, nahm genüsslich ein Streichholz heraus, riss den Schwefelkopf ab, spitze ein Ende davon etwas zu und steckte mir dann mein präpariertes Zündholz in den Mund. Ich hatte nach einigen Tagen schon fast das Gefühl, als würde eine Zigarette zwischen meine Lippen hängen.
Die Kaugummis waren zum Drüberstreuen. So hatte ich immer ein Gefühl der Sicherheit. Als ich noch rauchte, überprüfte ich vor dem Fortgehen immer, ob ich Zigaretten und Feuer eingesteckt hatte. Danach überprüfte ich meine Taschen nach Zündhölzern, Kaugummis und Schnupftabak. Der Schnupftabak war, wie schon erwähnt, nur die ersten 2 Monate mein Helfer.
